Haus

Stahltank oder Eichenfass?

Posted by admin

Es gibt verschiedene Arten von Gefäßen für die Gärung und Reifung von Wein. Aber warum eigentlich? Versuchen wir, dies kurz zu bewerten. Weinbehälter Edelstahl sind am weitesten verbreitet und dürften in praktisch allen Weingütern zu finden sein. Der größte Vorteil des Stahltanks liegt darin, dass er leicht gekühlt werden kann. Die Zirkulation von warmem oder kaltem Wasser in den doppelwandigen Tanks verhindert Temperaturschwankungen. Außerdem sind Stahltanks einfach zu reinigen und ermöglichen die Verarbeitung großer Weinmengen auf vergleichsweise wenig Platz. Das sind bereits überzeugende Argumente. Da Edelstahl absolut luft- und wasserdicht ist, dringt kein Sauerstoff in den Wein ein.

Weinbehälter Edelstahl sind am weitesten verbreitet und dürften in praktisch allen Weingütern zu finden sein.

Daher beschwören Puristen die neutrale Funktion des Stahls

Daher betonen Puristen die neutrale Funktion des Stahls. Ihrer Ansicht nach wird weder der Terroircharakter noch die Fruchtnoten durch fremde Holznoten verfälscht, und gleichzeitig wird eine Sauerstoffzufuhr unterbunden. Einige Biodynamiker meiden sogar Metall, da es wie ein Faradayscher Käfig wirkt und die kosmische Strahlung abschirmt, die ihrer Meinung nach für eine optimale Reifung wichtig ist.

Stahltank für die Gärung von Weißweinen und einigen Roten

Da eine kühle Gärtemperatur für aromatische, fruchtige Weine sorgt, werden die meisten Weißen und viele Roten, die jung getrunken werden sollen, in Stahltanks vergoren. Im Grunde kann gesagt werden, dass insbesondere säurereiche Weißweine und einfache Rotweine in geschmacksneutralen Behältern ausgebaut werden. Der Rest landet irgendwann bevorzugt im Holzfass.

Eichenfass und sein Siegeszug in der Weinwelt

Der Siegeszug des Holzfasses in der Weinwelt ist schon lange und noch immer ungebrochen, wobei das Barrique das Zauberwort ist. Wein mit einer feinen Holznote gilt als schick und wird oft mit Qualität gleichgesetzt, was natürlich nicht pauschal gesagt werden kann. Das Holzfass verdankt seinen Mythos vor allem den großen französischen Weinregionen Bordeaux und Burgund. Doch was gibt das Holz dem Wein eigentlich? Holz gibt dem Wein Aromen ab und liefert Tannine. Amerikanische Eiche hat beispielsweise ein kräftiges Aroma mit einer süßen Vanille- oder Kokosnote.

Holzaromen im Wein und die Rolle der Eiche

Andere Holzaromen im Wein, wie Schokolade, Tabak, Rauch, Karamell oder Kaffee, entstehen durch die Verwendung von Eichenfässern. Damit eine Eiche zu einem Holzfass werden kann, muss sie mindestens 80 Jahre alt werden. Erst dann ist das Holz feinporig genug und praktisch wasserdicht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Holzwände einen minimalen Luftaustausch zulassen.

Die Vorteile des Holzfasses für den Wein

Durch den minimalen Luftaustausch können Weine harmonischer reifen. Sie erhalten eine tiefere Farbe, einen sanfteren Geschmack und werden stabiler. Allerdings verdunstet drei bis fünf Prozent des Weines innerhalb eines Jahres, was als Nachteil betrachtet werden kann. Da die Holzaromen sich erst mit der Zeit mit den Weinaromen vermählen, erfordert der Ausbau im Holz viel Zeit und Geduld. Viele Weine ruhen zwölf, achtzehn oder sogar mehr Monate im Holz. Nicht jeder Wein verbessert sich durch die Holzlagerung; tanninreiche Sorten wie Nebbiolo, Cabernet Sauvignon oder Tempranillo profitieren am meisten. Für subtile Weine ist der Holzton jedoch nicht geeignet, da er zu dominant wäre. Eine Alternative besteht darin, gebrauchte Fässer zu verwenden, die den Sauerstoffaustausch ermöglichen, aber nur noch sehr gedämpfte Aromen abgeben. In den letzten Jahren haben viele Winzer begonnen, auch mit eher untypischen Rebsorten Barrique-Expe

Related Post